Krieg und Vertreibung in Europa. Interventionen von Kunst, Medien und Wissenschaft

Krieg und Vertreibung in Europa. Interventionen von Kunst, Medien und Wissenschaft

Organisatoren
Prof. Dr. Vittoria Borsò, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Prof. Dr. Dr. h.c. Detlef Brandes, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; in Kooperation mit K20, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Ort
Düsseldorf
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.04.2007 - 17.04.2007
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Von
Vittoria Borsò, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Detlef Brandes, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

In seinem Buch Im Krebsgang voran. Heiße Kriege und medialer Populismus, das 2006 in Italien und in den letzten Wochen im Hanser Verlag erschienen ist, konstatiert Umberto Eco, dass die zwei großen Weltkriege auch deshalb eine Zäsur darstellen, weil ihre Folgen zu einer Art „kriegerischer Politik“ geführt haben.

Entsprachen zuvor Kriege immer noch der Definition von Carl von Clausewitz im Sinne einer Fortsetzung der Politik, die durch die Waffen ein neues Gleichgewicht findet, so seien die Konflikte des 20. Jahrhunderts eine Verlängerung und eine permanente Folge der Weltkriege (Eco 2006: 17). Überdies befinden wir uns aktuell, so Eco, in einer paradoxalen Situation. Denn mit dem Fortschreiten der telematischen Technologien, sind wir heute, nach dem Kalten Krieg, in ethnische Essentialismen und tribalische Konflikte zurückgefallen, die jederzeit möglich sind und durch die Medien weltweit verbreitet werden. Dies will die Metapher des Titels Vorwärts im Krebsgang ausdrücken.

Die Debatten von Historikern oder Politikwissenschaftlern, von Medienvertretern und von Künstlern in der Tagung Krieg und Vertreibung in Europa. Interventionen von Kunst, Medien und Wissenschaft (15.-17.04.07 in der Kunstsammlung K 20, Düsseldorf) haben in vielerlei Hinsicht diese Thesen konkretisiert. Die Konferenz wurde in Sektionen zur deutsch-französischen Front im Ersten Weltkrieg, zum Warschauer Aufstand 1944, zu den Kriegsfolgen in der Grenzstadt Triest und zur Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei, schließlich zu den Kriegen in Bosnien, in Kosova und Tschetschenien gegliedert. Eingeleitet wurde sie durch einen Vortrag von Phillip Knightley und abgeschlossen durch eine Podiumsdiskussion.

Veranstalter der Tagung waren Prof. Dr. Vittoria Borsò (Prorektorin für internationale Beziehungen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Dr. h.c. Detlef Brandes (Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa). Die Tagung wurde unterstützt vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf e.V., der Stadtsparkasse Düsseldorf, HSBC Trinkaus & Burkhardt sowie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

I. Geschichte der Kriege und politische Interventionen

Anhand der behandelten Kriege zeigt sich, dass einige Konstellationen das gesamte 20. Jahrhundert durchziehen und die Konflikte der Gegenwart begründen:

- Der Erste Weltkrieg ist eine Zäsur auch insoweit, als der Liberalismus des 19. Jahrhunderts und die Globalisierung (Boris Barth) mit der Katastrophe einer nie zuvor gesehenen Zerstörung für mindestens zwei Jahrzehnte zu einem Ende kommen. Neue Technologien machen nicht nur den Krieg vorstellbar, deshalb auch möglich und scheinbar notwendig, wie der Kriegsrausch und die Kriegsvisionen der Intellektuellen schon vor dem Ersten Weltkrieg demonstrieren, sondern technologischer Fortschritt entspringt dem Krieg und bedingt ihn zunehmend (Friedrich Kittler). Während tschechische Politiker und Medien die Vertreibung und Zwangsaussiedlung der Deutschen als „Säuberung“ und Lösung eines Problems bezeichneten, „das tausend Jahre auf unserem Volk lastete“, verzichteten die internationalen Medien unter dem Eindruck des Verbrechens in Lidice auf grundsätzliche Kritik an der Vertreibung (Detlef Brandes).

- Die Debatten zeigten eine historische Diskontinuität. Denn, richtet man den Blick auf die Konflikte in Bosnien und in Kosova, muss man im Sinne der Orientalismus-Kritik von Edward Said auch von „Balkanismus“ sprechen (Vedran Džihić unter Bezug auf Maria Todorova). Neben der These der historischen Zäsur kann man auch von einer langen Latenz der Konflikte der Gegenwart ausgehen. Rassenideologische und positivistische Positionen wurden wiederbelebt, die in der westlichen Kultur des 19. Jahrhunderts einen Rückschritt gegenüber dem aufklärerischen Ethos des 18. Jahrhunderts eingeleitet haben. Sie führten zu „ethnischen Säuberungen“, die in einigen Fällen in die Katastrophe des Genozids mündeten. Dass in Bosnien ein Teil der Flüchtlinge und Vertriebenen zurückkehren konnte und die Prävention in Mazedonien funktionierte, sind seltene Ausnahmen – „lessons learned“? (Stefan Troebst).

- Diese Interpretationslinie wurde im abschließenden Podium „Kulturenkrieg? Krieg der Zukunft: Medien und Terrorismus“ auf das heutige Konfliktszenario bezogen: „Ethnie steht heute vor Nation“, so Hans-Ulrich Gumbrecht in einer seiner zusammenfassenden Thesen, oder auch Friedrich Kittler mit Bezug auf kriegsmaterialistische Interessen, die hinter den militärischen Interventionen der USA in Irak stehen. Huntingtons These der Kulturenkriege stelle nur eine Verschärfung der essentialistischen Paradigmen dar, deren kulturhistorische Analyse auf die Genealogie der großen monotheistischen Religionen zurückgehen kann.

- Aus diesen Gründen geben weder das heutige Kriegsszenario noch die heutigen Technologien Anlass zur Annahme, man könne für die unmittelbare Zukunft etwas Neues erwarten (Gumbrecht, Kittler).

- Vor dem Szenario einer derart rückwärtsgewandten Zukunftserwartung drängt sich die Forderung auf, die ethno-religiösen Mythen zu dekonstruieren, wie z.B. die Mythen einiger Balkanvölker samt der Bestialisierungs- und Dämonisierungsstrategien, die heute noch in der öffentlichen Diskussion die Wahrnehmung der Konflikte der Gegenwart organisieren. Erst dann können Politiker, Medien oder auch Wissenschaftler eine differenzierte Analyse durchführen. Erst dann können Interventionen der internationalen Politik und Medienöffentlichkeit verhindern, dass mit politischen Plänen zur Konfliktlösung z.B. durch die Ziehung neuer Grenzen auch Vertreibungen und eine Fortsetzung des Konfliktes mit einprogrammiert werden. Obwohl die Kriege in Jugoslawien nicht aus heiterem Himmel ausbrachen, wurde die internationale Gemeinschaft überrascht (Džihić). Dies gilt für Bosnien und die Notlösung des Daytoner Vertrags ebenso wie für die Eskalation und die kriegerische Intervention der Staatengemeinschaft in Kosova.

- Insgesamt ignoriert der politische Plan zur Konfliktlösung die Möglichkeiten zur Friedenssicherung durch Stärkung der lokalen Ressourcen zur Integration der gegnerischen Parteien, so Džihić in Bezug auf „Krieg und Vertreibung in Bosnien“. Eine ähnliche These wurde im Zusammenhang mit der möglichen Rolle vertreten, die Ibrahim Rugova, Schriftsteller, Apostel der Gewaltfreiheit und der „Gandhi des Balkans“, im Vorfeld des Krieges hätte spielen können. Kriegerische Interventionen durch die Gemeinschaft demokratischer Staaten im Namen einer „humanitären Lösung“ sind eine Paradoxie, so Hans-Ulrich Gumbrecht.

- Für den Irak-Krieg und den sog. Krieg gegen den Terrorismus muss konstatiert werden, dass eine rechtstaatliche Verfassung, die ihre demokratischen Grundlagen durch Interventionskriege verteidigt, sich selbst aufs Spiel setzt. Damit bekommt der Terrorismus eine diffuse, flottierende Gestalt (Gumbrecht).

II. Interventionen von Medien und Kunst

- Das Konzept der Tagung hatte keine fundamentale Kritik der Informationsgesellschaft beabsichtigt. Das Ziel war nicht eine apokalyptische Vision, sondern eine pragmatische Kritik jenes Gebrauchs telematischer Technologien, der die potenzielle Pluralität der Formate zugunsten einer Endlosschleife gleicher „frames“ opfert. Und die Formate sind jene des Mainstream, d.h. einer Öffentlichkeits-„Elite“, die die Wahrnehmung der Kriege kanalisiert. Die zur Tagung eingeladenen Journalisten bestätigten den aus zahlreichen Beispielen der Kriegsberichtserstattung in der Studie von Phillip Knightley (The First Casualty) gewonnenen Eindruck: Der Versuch einer differenzierten Darstellung der vielen Kriegskorrespondenten – 2.700 an den Grenzen von Kosova gegenüber 500 in Vietnam - vor Ort lässt sich nur schwer gegen die Deutungsmuster der einflussreichsten Medienorgane westlicher Nationen durchsetzen. So zum Beispiel im Falle der Bosnien- und Kosova-Berichterstattung: Redakteure führen ethnische Attribute und stereotype Formulierungen wieder ein, die die Berichtserstatter vor Ort vermieden hatten, im Versuch, statt von den „Serben“, „Kroaten“, „Muslimen“ oder „Kosovoalbanern“ zu sprechen, das Bild einer multiethnischen Gesellschaft Bosniens oder Kosovas zu entwerfen. Angesichts der Parteilichkeit der regionalen Medien gewannen die ausländischen einen kaum zu überschätzenden Einfluss (Adelheid Feilcke-Tiemann und Beqё Cufaj). Am Beispiel des umstrittenen Bildes aus einem Lager in Trnopolje (Bosnien) – ein ausgemergelter Mann hinter Stacheldraht – zeigte Knightley die Wirkung von Fotos und schloss mit der Forderung an die Medien, von beiden Seiten der Front zu berichten, und mit dem Vorschlag, „Media Monitoring Groups“ zu bilden.

- An die Stelle der Kommunisten, die die „Eintracht und Brüderlichkeit“ der Nationen gepredigt hatten, traten in den Medien, besonders in den Fernsehstationen Jugoslawiens, Nationalisten, deren „Hasssprache“ (Eldina Jašarević) Feindbilder erzeugte, gegen die Leiden der Anderen immunisierte und den Kämpfern half, die eigene Angst zu überwinden. Die Medien der Konfliktparteien wie auch der westlichen Nationen müssen dringend eine „Abrüstung der Sprache“ betreiben und der Verführung widerstehen, mit Begriffen wie Genozid zu operieren bzw. im Fall Jugoslawiens mit Zuschreibungen wie „Četnici“, „Ustaše“ oder „Türken“ bzw. „Serbo-Kommunisten“ Vergleiche mit der Vergangenheit zu ziehen oder zivile Opfer als „Kollateralschäden“ zu verharmlosen.

- Ebenso wäre die Stärkung der lokalen Ressourcen im Bereich der Medien in den Konfliktregionen, etwa in Sinne des Trainings zugunsten einer Pluralität der Medien, eine konstruktive Form der Intervention seitens der westlichen Staatengemeinschaft (Feilcke-Tiemann).

- Prinzipiell ermöglichten die neuen Technologien eine differenzierte Wahrnehmung des Krieges und könnten zur Dekonstruktion der üblichen Formate der Berichterstattung beitragen. Denn diese basieren in der Regel auf den Blicken der Krieg führenden Mächte, während für die Blicke der „Opfer“, z.B. in Afghanistan, eine Abwesenheit der Bilder konstatiert werden muss. Solche Bilder müssten „eingeklagt“ werden (Karl Prümm). Die Wahrnehmungsformate der arabischen Nationen und der muslimischen Bevölkerung werden in den westlichen Medien trotz der technologischen Möglichkeit einer Medienpluralität zugunsten standardisierter „frames“ ignoriert. Da wir den Krieg nicht wirklich erleiden, können wir ihn führen (Stefan Weidner). Deshalb bietet Al Dhazira eine Chance, die der Westen zur Reduzierung der Gefahr heutiger und zukünftiger Kriege dringend wahrnehmen muss (Kittler).

- Genau hier setzt die Arbeit der Medienkunst an, wie das Beispiel von Monika Anselment zeigte. Die Fotografien aus der Serie TV-Wars konfrontieren den Beschauer mit der Ästhetisierung der Kriegsbilder in westlichen Fernsehnachrichten und mit den in westlichen Medien abwesenden Bildern aus der Perspektive derjenigen, die in den Kriegsgebieten leben. Durch diese Konfrontation erkennt der Zuschauer seine Schaulust bei der Wahrnehmung des Krieges in westlichen Medien. Erst dann kann sich unsere "Wahr"nehmung für eine andere "Wahr"heit öffnen: das Leiden in den Kriegsgebieten.

- Kunst wirft auf die standardisierten Formate westlicher Medien und auf die Ästhetisierung der Politik einen „bösen“, irritierenden Blick. Dieser „böse Blick“ der Kunst, wie ihn auch Franz Kafka nannte (Bernd Witte), wurde schon in der Literatur von Gustave Flaubert und Charles Baudelaire zur Signatur der modernen Kunst gemacht. Hier entfaltet die Kunst auch heute ein kritisches Potenzial.

- Die Intensität des Leidens angesichts der Zerstörung inmitten des Kriegsgeschehens ist ein Leitmotiv, das sich durch die verschiedenen Interventionen von Künstlern durchzieht. So vermittelt Kunst die Erfahrung des Schreckens am Ort des Geschehens, ob sie mit der behutsamen Präzision der Buchstaben arbeitet oder mit Bildern und Videoclips. Zugleich stellt Kunst das partikuläre Leiden in einen transnationalen Kontext. Denn menschliches Leiden hat kein Territorium. Zwei Beispiele wollen wir hervorheben:

- Ein solches Konzept inspirierte die junge Künstlerin Monika Grochowska, als sie mit der künstlerischen Gestaltung des Gedenktages an die Opfer des Warschauer Aufstandes 1944 beauftragt wurde – ein Ereignis, das Włodzimierz Borodziej als „polnische Ikone“ bezeichnete. Diesen Aufstand beantwortete die deutsche Besatzungsmacht mit einem Terror, der zwischen 150-180.000 Tote kostete, der mutwilligen Zerstörung der Stadt und der „Evakuierung“ seiner restlichen Bevölkerung. Wie weit sich auch ein Andrzej Wajda an politische Vorgaben halten musste, zeigte Ewa Mazierska am Beispiel seines berühmten Films „Kanał“. Die Videoperformanz von Grochowska inszeniert dagegen eine Erinnerungskultur, die intensive Bilder des Leidens im Szenario der zerstörten Stadt nur flüchtig zurückholen kann. Statt die damaligen Kämpfe „zu imitieren“, lässt sie sechs Personen ihre Erlebnisse während des Aufstands schildern. In der Vermittlung durch die Pixel der medialen Bilder verlieren sich die territorialen Verortungen. Die Erinnerungsbilder sind der fragile Versuch des Gedächtnisses, die Intensität des Leidens der Menschen jenseits nationaler Zuschreibungen nachzuvollziehen. Im Mittelpunkt der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg in Peronne steht eine vergleichende Geschichte der „Kriegskultur“. In bewusst kühler Distanz bietet das Historial de la Grande Guerre, wie Uta Hinz herausstellte, dem Besucher keine fertige Deutung oder europäisch geglättete Geschichte an. Einen transnationalen Standpunkt bezieht auch die Ausstellung zur Vertreibung der Deutschen im Bonner Haus der Geschichte (Hans-Joachim Westholt).

- Im Panel zu „Tschetschenien: ein nicht enden wollender Krieg und seine Folgen“ war die Rezitation der Texte von Apti Bisultanov durch den Schriftsteller ein beeindruckendes Erlebnis. Die Performanz seiner Stimme bei der Lektüre des russischen Textes, der dann auch in deutscher Sprache vorgetragen wurde, brachte die Zuhörer zum Ort des Geschehens in der sog. „Peripherie“ Europas, während der Text zugleich, etwa durch wiederholte Hinweise auf Saint-Exupéry, ein grenzüberschreitendes, die Menschen verbindendes Bild des Leidens vermittelte. Das Pathos von Oleg Panfilov, Chef des Zentrums für Journalismus in Extremsituationen (Moskau), in einem sonst ruhigen und vernunftgeleiteten Vortrag war eine der intensivsten Erfahrungen, deren Wahrnehmung in den Medien man sich öfter wünschen würde. Dabei zeigte Panfilov, wie Putins Doktrin der „Informationssicherheit“ die Bedingungen der sowjetischen Propaganda und die Zensur bzw. Selbstzensur wieder eingeführt hat.

- Kunst transformiert überdies Konflikte in klangliche und visuelle Dissonanzen, die gerade durch ihr Nebeneinander produktiv werden, so die in Düsseldorf und Sarajevo lebende Danica Dakić. Die Intervention dieser Künstlerin, die mit ihrer musikalischen Videoperformance an die Erlebnisse eines Flüchtlings auf dem Schiff MS Berlin erinnert, war eine der Demonstrationen des Potenzials der Kunst. Von einem solchen Potenzial und von der Produktivität einer multiethnischen Kultur, die die ethnische „Entflechtung“ und den erzwungenen Exodus von 80.000 Italienern aus Istrien (Marina Cattaruzza) als Gewalt erlebt, gibt die Triestiner Literatur zahlreiche Beispiele, wie Heike Brohm zeigte, die an der Stelle des erkrankten Giorgio Pressburger u.a. auch seine autobiografischen Romane besprochen hat.

Die Hauptthese hat sich empirisch nachweisen lassen, dass Medien potenziell zugunsten einer differenzierten Wahrnehmung arbeiten könnten, aber von der inzwischen zum Elitejargon gewordenen Öffentlichkeit immer wieder in einem Mainstream-Diskurs regelrecht „gefangen“ werden. Dieser Diskurs der groben Polarisierungen und ethnischen Attribute schürt abermals die Konflikte. Es war erfreulich, dass diese kritischen Diagnosen durch deutsche Medien aufmerksam wahrgenommen wurden: Phoenix übertrug die Podiumsdiskussion „Kulturenkrieg? Krieg der Zukunft: Medien und Terrorismus“; der WDR begleitete die Tagung mit einer differenzierten Berichterstattung – wie auch der SWR und Deutschlandfunk – in den Sendungen Resonanzen, Journal und Kultur heute und entsandte Gualtiero Zambonini, den Integrationsbeauftragten des Senders, als Podiumsdiskutanten. Die Radio- und Fernsehbeiträge sind auf unserer Homepage (<http://www.uni-duesseldorf.de/Interventionen>) verlinkt bzw. als Download verfügbar. Die Publikation der Beiträge ist vorgesehen.

Literaturverzeichnis:
Eco, Umberto, Im Krebsgang voran. Heiße Kriege und medialer Populismus, München 2007.
Knightley, Phillip, The First Casualty. The War Correspondent as Hero and Myth-Maker from the Crimea to Iraq. Baltimore 2004.


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